„Die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt kennen weiterhin nur eine Richtung: nach oben. Sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien sind nach wie vor stark nachgefragt“, stellte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, fest. Allerdings habe sich die Wachstumsdynamik im dritten Quartal 2019 wie bereits in den Vorquartalen weiter verlangsamt.
Der Preisanstieg für Wohnimmobilien belief sich im dritten Quartal bundesweit auf 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit erreicht die Steigerungsrate das niedrigste Niveau seit zweieinhalb Jahren. Zum aktuellen Wachstum trug vor allem der Preisanstieg für selbst genutztes Wohneigentum bei (plus 6,0 Prozent), während sich die Preise für Mehrfamilienhäuser mit 5,6 Prozent in etwas geringerem Ausmaß erhöhten. Die Neuvertragsmieten nahmen um 4,4 Prozent zu.
Eine deutlich geringere Wachstumsdynamik verzeichneten die Wohnimmobilien in den Top 7-Städten Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, München und Stuttgart. Dort legten die Preise im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,6 Prozent zu, wobei sich Mehrfamilienhäuser (plus 3,7 Prozent) etwas stärker verteuerten als selbst genutztes Wohneigentum (plus 3,4 Prozent).
„Die abgeschwächte Preisdynamik steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Maßnahmen wie Mietendeckel und Mietpreisbremse, die insbesondere in den Metropolen ihre Wirkung entfalten, die aber in keiner Weise zur Lösung des Problems Wohnungsnot beitragen“, kommentierte Tolckmitt. „Die Entwicklung lässt zudem darauf schließen, dass viele Menschen aufgrund des bereits erreichten Preisniveaus in den Metropolen zunehmend ins Umland abwandern.“
Stärker als die Wohnimmobilien verteuerten sich die Gewerbeimmobilien. Der im dritten Quartal 2019 erzielte Anstieg in Höhe von 5,9 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2018 fiel jedoch niedriger aus als in den zurückliegenden acht Quartalen.
Als Wachstumstreiber präsentierten sich erneut die Büroimmobilien, deren Preise um 8,8 Prozent stiegen, was insbesondere auf die konstant hohe Flächennachfrage und das gleichzeitig geringe Flächenangebot zurückzuführen ist. So verzeichneten auch die Neuvertragsmieten für Büroflächen ein Plus von 6,8 Prozent. Demgegenüber erhöhten sich Preise und Mieten für Einzelhandelsimmobilien marginal (plus 0,1 beziehungsweise plus 0,3 Prozent).
„Die aktuelle Entwicklung ist schon bemerkenswert: Da befindet sich Deutschland im Konjunkturabschwung, der Brexit zieht sich unverständlich lange hin, und die geopolitischen Unsicherheitennehmen immer mehr zu. Doch Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt gibt es scheinbar keine, da die Zinspolitik der EZB die Effekte überkompensiert. So verharrt der aktuelle Immobilienzyklus auf seinem Hochplateau“, erklärte Tolckmitt. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung vdp
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