Besonders im Blickpunkt stehen dabei zwei zentrale Fragestellungen: Einerseits, ob für die deutsche Industrie – den wichtigsten Wirtschaftssektor in Deutschland – nach den enttäuschenden Daten im Dezember (minus 6,8 Prozent), Hoffnung auf eine Stabilisierung besteht, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Andererseits, ob der Konsum – angetrieben durch die niedrigen Zinsen – die deutsche Konjunktur weiterhin im positiven Bereich halten kann, nachdem das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal 2019 auf die Nulllinie gefallen ist. Sowohl die Stimmungslage der Unternehmen als auch die der Konsumenten dürfte in den vergangenen Wochen unter der Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus gelitten haben. Auch dieser externe Schock treffe vor allem exportorientierte offene Volkswirtschaften wie Deutschland. Somit sei die Wahrscheinlichkeit eines negativen Wachstums im ersten Quartal 2020 deutlich gestiegen. Wie lange die Aktienmärkte vor diesem Hintergrund ihre Rekordjagd fortsetzen können sei fraglich. Die realwirtschaftliche Situation spiegele sich jedenfalls schon länger nicht mehr in den Kursen wider, dafür aber die allgemeine Alternativlosigkeit der Niedrigzinsen. (DFPA/mb1)
Quelle: Markteinschätzung „Mumm kompakt“ von Donner & Reuschel
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