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Immobilien Wohnungsbau-Bündnis fordert mehr Initiative vom Staat

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In Deutschland werden zu wenig Wohnungen gebaut. Immobilien- und Mieterverbände macht dafür Bund, Länder und Kommunen verantwortlich – und stellen eine Reihe von Forderungen auf.

Ein breites Bündnis der Bau- und Immobilienbranche fordert von Bund, Ländern und Kommunen mehr Engagement und eine engere Zusammenarbeit beim Wohnungsbau. Nötig sei eine große Koalition dieser drei Ebenen und eine nationale Offensive, die der Bund koordinieren müsse, sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten bei einem Branchengipfel des Verbändebündnisses Wohnungsbau in Berlin.

Der Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko, sagte, in der Vergangenheit hätten die Ebenen einander die Schuld für zu wenig Wohnungsbau zugeschoben: „Das ist schlicht und einfach eine Verweigerung der Verantwortung.“

Da in den Kommunen Kapazitäten für die Ausstellung von Baugenehmigungen fehlten, müssten die Länder sich auf Typengenehmigungen einigen, sagte Gedaschko. Von Bund und Ländern fordern die Verbände, Bauland günstig an Länder und Kommunen abzugeben, von den Gemeinden vermehrt Grundstücke bereitzustellen.

Die von den möglichen Koalitionspartnern Union und SPD vorgesehene Wohnraum-Offensive zum Bau von 1,5 Millionen neuen Wohnungen bis 2021 droht laut Verbändebündnis im ersten Jahr ihr Ziel zu verfehlen. Es werde 2018 nicht gelingen, die jährliche Marke von 375.000 neu gebauten Wohnungen zu erreichen, hieß es. Grund seien die Rückgänge bei den Baugenehmigungen im vergangenen Jahr. Diese seien um rund zehn Prozent auf 340.000 gesunken.

Der Chef der Industriegewerkschaft BAU, Robert Feiger, fordert mehr Bauland ein. „Seit 1995 sind die Baulandpreise in Deutschland um rund 170 Prozent gestiegen“, sagte Feiger. Das lasse bezahlbaren Wohnungsbau in Großstädten heute kaum mehr zu.

Feiger kritisierte zudem einen „enormen Mangel“ an Sozialwohnungen. In Großstädten hätten zwischen 35 und 50 Prozent der Haushalte theoretisch Anspruch auf eine Sozialwohnung. Deswegen müsse jede fünfte neu gebaute Wohnung eine solche geförderte Wohnung mit Mietpreisbindung sein.

Die geschäftsführende Bundesbauministerin Barbara Hendricks sagte, sie habe sich in der abgelaufenen Legislaturperiode intensiv um eine gemeinsame Bauordnung der Länder bemüht. „Es gibt den Entwurf einer Musterbauordnung seit den Sechzigerjahren“, sagte sie. Man sehe aber „einfach nicht genügend Bereitschaft“ bei den Ländern. Denkbar sei es, sich auch auf den Kern einer Musterbauordnung zu beschränken, so dass den Ländern trotzdem Kompetenzen blieben.

Quelle: Spiegel ONLINE

 

 

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