Da beide Anbieter breit aufgestellt sind, bestehen zwangsläufig einige Überschneidungen, aber es sind auch markante Unterschiede festzustellen.
Bislang verwalten Franklin Templeton und Legg Mason Vermögen in Höhe von 688 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 806 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2019), zusammen kämen sie also auf fast 1,5 Billionen US-Dollar. Damit entsteht durch den Zusammenschluss der sechstgrößte unabhängige Asset Manager weltweit – nach Blackrock, Vanguard, Fidelity Investments und Capital Group aus den USA sowie Amundi aus Frankreich.
Laut Scope fällt besonders ins Auge, dass es auf Ebene der Anlageklassen eine deutliche Verschiebung hin zu einer stärkeren Konzentration auf festverzinsliche Anlagen geben wird. Während bei Legg Mason Rentenstrategien mit einem Anteil von 55 Prozent am gesamten verwalteten Vermögen dominieren, beträgt die Rentenquote bei Franklin Templeton 36 Prozent.
Im Gegenzug weist Franklin Templeton mit 39 Prozent eine höhere Quote an Aktienstrategien als Legg Mason mit 27 Prozent auf. Aus Perspektive von Franklin Templeton sinkt mit der Übernahme der Anteil der Aktienstrategien von 39 Prozent auf 33 Prozent, während im Gegenzug das verwaltete Vermögen im Bereich Fixed Income von 36 Prozent auf 46 Prozent steigt.
Die restlichen 20 Prozent am verwalteten Vermögen entfallen auf Multi-Asset-Strategien, Alternative Investments und Geldmarktfonds. Der Anteil der Multi-Asset-Lösungen, die sich in den vergangenen Jahren allgemein einer sehr hohen Nachfrage erfreut haben, halbiert sich nach dem Zusammenschluss beider Häuser von 18 Prozent auf neun Prozent. Im Gegenzug erhöhen sich die Assets im Segment Alternative Investments auf insgesamt sieben Prozent.
Da die Abhängigkeit vom volatileren Aktiengeschäft zugunsten von Anleihen sinkt, könnte von einer ausgewogeneren Assetklassen-Struktur gesprochen werden. Allerdings verliere damit ausgerechnet das besonders margenstarke Aktiensegment an Bedeutung, dass bisher den größten Teil des Gebührenaufkommens bei Franklin Templeton beigesteuert hat, so Scope.
Verstärkt werde dieser Effekt durch Verschiebungen auf Ebene der Kundengruppen. Bei Franklin Templeton werden 72 Prozent des Vermögens für Privatkunden verwaltet, während bei Legg Mason 75 Prozent der Assets auf institutionelle Investoren entfallen, die deutlich geringere Gebührensätze zahlen. Daher würden nach Übernahme von Legg Mason nur noch 47 Prozent des verwalteten Vermögens von Privatkunden stammen, während sich der Anteil margenschwächerer institutioneller Assets von 25 Prozent auf 51 Prozent erhöht. (DFPA/JF1)
Quelle: Scope-Kommentar zur Über von Legg Mason durch Franklin Templeton
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