Die aus Pirna kommende S177 endet im Nichts. Der weitere Bau des Abschnitts um Wünschendorf ist unklar.
Ein erneutes Fledermaus-Fiasko beim Bau einer neuen Schnellstraße von der A4 bei Leppersdorf zur A17 nach Pirna bahnte sich an. Jetzt steht das Aus für den Baustart im Jahr 2019 fest. Die Ortsumgehung von Dresden, die in Teilabschnitten schon fertig ist, droht zur Waldschlößchenbrücke 2.0 zu werden. Trotz Baugenehmigung für den Abschnitt um Wünschendorf und Eschdorf wird in absehbarer Zeit nicht mit dem Bau begonnen.
Gegen den Abschnitt der S177 wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Klage eingereicht. Dabei geht es dem BUND vor allem um seltene Buchen und Eichen im Klemnitztal und die dort heimische Mopsfledermaus.
„Das Artenschutz-Gutachten für die Straße ist nicht sauber durchgeführt worden.“, so Sachsens BUND-Chef Dr. David Greve. Die Naturschützer bezweifeln, dass die Fledermaus, so wie vom Freistaat Sachsen behauptet, nur über dieses Areal fliege. „Kotspuren ergaben, dass sie auch dort siedelt.“, so Greve weiter.
Wenn es nach dem BUND geht, dann muss die Schnellstraße angepasst oder gar komplett verlegt werden. Infrage dafür käme eine Tunnelröhre, die weitere Baumfällungen verhindern würde. Die Klage an sich hat allerdings keine aufschiebende Wirkung, somit kann der Abschnitt auf eigenes Risiko gebaut werden.
Das ist dem Freistaat offensichtlich zu heikel. „Die Ungewissheit über den Ausgang ist zu groß, um vor dem Urteilsspruch das Bauvorhaben im S177-Abschnitt Wünschendorf/Eschdorf weiter voran zu treiben.“, so Isabel Siebert vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr.
Laut Insidern wird mit mindestens drei Jahren Bauverzug gerechnet. Wenn der Freistaat den Prozess verlieren sollte, dann drohen weitere zwei Jahre der Umplanung, die das Vorhaben in die Länge ziehen könnte.
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